Die Strecke von Finikoundas bis Patras ist eher eintönig, die Dörfer die wir durchfahren scheinen hauptsächlich genau den Zweck zu erfüllen, nämlich durchfahren zu werden und den Reisenden hie und da Benzin, Verpflegung und eine Toilette zu bieten. Kurz: Wenig Leben, viel Industrie, dazwischen riesige Felder, Plantagen und Gewächshäuser. In Patras befahren wir schliesslich die fürchterlich teure aber schicke Brücke und hegen eigentlich das Ansinnen, ziemlich rasch einen Stellplatz zu suchen um den Kindern noch etwas Auslauf zu gönnen, hatten wir doch unser Maximum an Kilometern pro Tag längst überschritten (<;;300 km, in der Regel +/- 150 km und nie mehr als drei Fahrtage hintereinander), werden aber nicht fündig und fahren weiter, bis wir schliesslich nach Messologi gelangen, einen der erstaunlichsten Orte, die ich je besucht habe. Wir fahren, Campingplatzschildern folgend, über Umwege und die Ufpromenade in den Ort ein. Was nach Leben uns steppenden Touristentanzbären klingt, war es vielleicht einst auch, jedenfalls lassen grosszügig positionierte Bänke und elegante Promenadenbeleuchtung darauf schliessen, heute arbeitet die Natur an der Rückeroberung, das Ganze erinnert an apokalyptische Filmszenen. Nicht dass wir nur verschlossene Türen vorfänden, nein, hier und da hat ein Laden seine Türen offen, oder eine Taverne Tische und Stühle gedeckt und draussen, aber anstatt das Gefügl von Leben zunvermitteln, verstärken sie nur den Eindruck, dass hier die "besseren Zeiten" länger schon Vergangenheit sind. Die Meerseite zeigt sich ebenso ungewöhnlich, wirkt sumpfig seicht und ist eine olfaktorische Katastrophe, vereinzelt stehen Pfahlbauten. Unvorstellbar, wie ein Ort so viel Trostlosig- und Verlassenheit ausstrahlen und trotzdem so eigentümlich schön wirken kann. Kurz nach dem Hafen führt eine Strasse urplötzlich ins Meer hinaus, wir folgen ihr gebannt, kösnnten gar nicht anders und fahren gut zwei Kilometer auf dem Damm meereinwärts. Am Ende finden wir eine kleine Pfahlbautensiedlung, einen Strand, eine Taverne, griechische Sonnenanbeter, Fischer und erstmals etwas Leben und beschliessen spontan hier zu bleiben.
Am nächsten Morgen brechen wir früh auf, es zieht uns zurück nach Albanien. Ich will dem Land unbedingt noch eine zweite Chance geben. Die Strecke zur Grenze ist Latin unspktakulär. In Ioannina übernachten wir, auf dem Gelände eines Ruderclubs, letztmalig auf griechischem Boden.
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Bemerknisse