Das folgende Telefongespräch ist NICHT frei erfunden, aber wer die Anrufenden (er)kennt, wovon ich bei schweizer LeserInnen ausgehe, wird das ohnehin ahnen.
Frau G.: „Gminggmangg.“
Frau: „Guten Tag, ist Herr Gminggmangg zuhause?“
Frau G.: „Nein. Soll ich ihm etwas ausrichten?“
Frau: „Sind Sie die Tochter oder die Frau von Herrn Gminggmangg.“
Frau G.: „Ähm, ich bin Frau Gminggmangg.“
Frau: „Ja, aber sind Sie die Tochter oder die Frau von Herrn Gminggmangg.“
Frau G.: „Ich bin Frau Gminggmangg und gehöre mir.“
Frau: „Also, ich nehme an dass Sie die Frau sind.“
Frau G.: „Sag ich doch.“
Frau: „Gut, mit Ihnen kann ich ja auch sprechen. Das ist eine Frage des Anstands, des Respekts, dass die Frau auch gefragt wird.“
Frau G.: „Welche Frau?“
Frau: „Na, Sie, als Herrn Gminggmanggs Frau.“
Frau G.: „Aber wenn er daheim gewesen wäre, hätten Sie lieber Ihn gesprochen?“
Frau: „Das machen wir so, ja. Aber nun zum Warum unseres Anrufs: Lesen Sie?“
Frau G.: „Nein, ich bin Analphabetin.“
Frau: „Hihi. Ernsthaft: Das Wochenblatt Rechtspopulistischesschundblatt feiert Jubiläum und wie Sie das schon von uns kennen…“
Frau G.: „Ich bin in keinster Weise geneigt ihr Rechtspopulistischesschundblatt in irgendwelcher Form zu unterstützen, also: Nein danke.“
Frau: „Wissen Sie was Herr Linkspolitiker über uns gesagt hat? Zitier… Ode an Rechtspopuistischesschundblatt… Zitat Ende.“
Frau G.: „Oh, Sie sind heute weitaus besser vorbereitet, als beim letzten Mal als Sie mich angerufen haben. Wen oder was würden Sie zitieren, wenn ich Herrn Rechtspopulistischesschunblattchef eine chauvinistische Dumpfbacke nennen würde?“
Frau: „Dann würde ich auf die hervorragende Frauenquote bei uns hinweisen. Hier herrscht selbstverständliche Gleichberechtigung.“
Frau G.: „So selbstverständlich, dass sie bei Telefonaten an Ihre Kunden selbstverständlich zuallererst den Mann verlangen…“
Frau: „Das verstehen Sie völlig falsch! Ausserdem geht es doch hier um Horizonterweiterung. Wissen sie was? Überlegen Sie es sich, fragen Sie Ihren Mann, besprechen Sie es mit ihm.“
Frau G.: „Adieu.“
weltwoche. sie verpassen was!
Ach, wenn sie im Zug rumliegt, lese ich sie auch.
Sie schildern einen Grund mehr ueber die Nummernanzeige am Telefon gluecklich zu sein (und den klaren Entscheid bei unbekannten Nummern gar nicht erst ranzugehen). Man haette im Nachhinein sowieso nie abnehmen wollen.
//PS. Bravo.
die rufen inzwischen nicht mal mehr unbekannt an. :)
Unser vorsintflutliches Festnetztelefon hat keine Nummernanzeige…
//PS So Bravo war’s nicht, ich habe mich dabei amüsiert, ehrlich.
Der grosse Vorteil, wenn’s sowieso Spass macht: wenn Sie die Leute am Telefon nur genug hochnehmen, hoeren sie dann vielleicht auch von allein auf anzurufen.
@seenia: „Unbekannt“ durchaus auch wie in ‚Die Nummer ist mir aber unbekannt (oder faengt mit 0800 an)“ ;)
ich finde es ja immer so lustig, wie sehr ein NEIN akzeptiert wird. ich habe darum auch schon diskussionen gehabt mit ’solchen‘. mit der weltwoche aber (leider? noch) nie.
und ich bin ja in vielem einer meinung mit frau rage. hier widerspreche ich aber. sie verpassen absolut rein garnix. die zeit ist viel zu kostbar für rechtspopulistische schundblätter.
Ich finde derartige Anrufe an manchen Tagen ja gar relativ unterhaltend….
ich habs letzthin (im flugzeug!) auch gelesen, zumindest ein paar artikel …. und ja, reicht jetzt wieder für ein jahr oder so :)
Wieso will Herr K. Ihnen unbedingt seine faschistoiden Schmierereien ausgerechnet einer birkenstocktragenden, selbstgestrickten und -gefilzten Sozialpädagogin andrehen? Versteh‘ einer die Welt noch…. tststs…
Aua!
Jetzt sag nicht, Du könnest nicht filzen *shocking*
:-)
Argh! Scheiß…ich hätte mir gewünscht, dass dieses Gespräch frei erfunden ist…