Monatsarchiv: Dezember 2013
2013
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24. Dezember – Glo-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-ria
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23. Dezember – Weihnachtsrecycling
Entschuldigen Sie mich heute, ich habe in diesem Moment die erste Weihnachtsfeier hinter mich gebracht, die zwar wunderbar verlief, aber etwas wein- und müdigkeitsbedingt ihre Spuren hinterliess. Lassen Sie mich deshalb recycelnd festhalten: Ich habe heuer kaum Bücher verschenkt, ganz entgegen der fünf Stufen der Weihnachtsgeschenkfindung, die ich vor zwei Jahren festgehalten:
Ich nehme vorweg: Wenn ich denn Geschenke finde, die so sehr passen, dass mich jede Minute des Noch-nich-Schenkens schmerzt, ich mich kaum zurückhalten kann und kindlichst freue, habe ich Vorangegangenes nicht vergessen, aber zumindest verschmerzt. Leider erreiche ich diesen Gefühlszustand meist nur zu Geburtstagen, wenn meine Geschenkempathie und -konzentration sich nur auf eine Person beschränken darf.
Zu Vorweihnachten, währen der verschiedensten parallel laufenden Geschenkverpflichtungen hingegen, durchlaufe ich oft ebenso gestresst wie phantasielos die immergleichen Phasen.
Phase I: Ich nehme mir kurz nach Weihnachten vor, mir im kommenden Jahr laufend Geschenkinspirationen zu notieren.
Phase II: Ich notiere eher schlecht als recht und verliere die Notizen umgehend wieder.
Phase III: Ich prokrastiniere bis um den zwanzigsten Dezember.
Phase IV: Ich suche verzweifelt nach Ideen und Anhaltspunkten. Google ist hierbei nur bedingt hilfreich. Wenn ich das grosse Orakel nach „Geschenk für Name-von-Herrn-Gminggmangg“ befrage, schlägt es mir vor ihm Schweine für 1500 Euro zu schenken, oder eine Bulldogge. Beides erscheint mir in Anbetracht unserer Familienerweiterungspläne aus Platzgründen nicht angemessen. Tiergeschenke sind ohnehin eher selten angebracht, auch wenn ich von den fantasievollen Vorschlägen der Frau Google, in den schweren Zweiten gewichtiger Inspirationsfindungen, zumindest belustigt bin. (Da wären noch Madagaskar-Pinguine für den Schwieger- und blinde Kühe für den eigenen Vater.)
Phase V: Ich entscheide mich für alle Bücher zu kaufen. Bücherkaufen kann ich gut, jedenfalls für Nahestehende. Für weniger Nahestehende bediene ich mich seit ich etwa 10 Jahre alt bin eines Verlegenheitsgeschenkes. Ich habe mannigfache Exemplare dieses Büchleins individuellen Ansprüchen gerecht werdend verpackt und mit einer persönlichen Widmung („von mir für dich“) versehen in meinen Schränken gelagert und kann nach Bedarf darauf zurückgreifen. Es empfiehlt sich die so Beschenkten in einer Liste mit Angaben zu Schenkungsdaten- und gründen festzuhalten, undankbarerweise wird nämlich nach dem dritten Wiederholungsgeschenk allerseits dem Unmut mehr oder minder dezent Ausdruck verliehen. Ich sähe Vorteile in der Erweiterung meines Verlegenheitsbuchgeschenkevorrats. Wenn Sie also konstruktive Allerweltsverschenkbüchervorschläge hätten… Ich wäre dankbar.
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22. Dezember – Oppositionelle Lamas oder Konservierte Konversationen
Wir befinden uns im Hause G. in einer, Rüpel- Trotz- und Widerstandsphase bisher unbekannten Ausmasses. Hinzu kommt, dass das oppositionelle Kind sich neuerdings sogar einige diskussionsstrategische Fähigkeiten angeeignet hat.
Frau G.: Beklebt die Seiten eines Kalenders, der traditionell auch diese Weihnachten dem Vater überreicht werden sollte, mit frischgedruckten Fotografien.
Äm: „Aufpassen! Das ist schief! Nicht so! Anders! Das ist schief! Nicht in den Kopf schneiden! Das ist schief! Achtung! Jetzt ist es schief!“
Frau G.: Ich könnte besser arbeiten, wenn du etwas leiser wärst oder mir zumindest helfen würdest. Schau, da kann man die Rückseite der Fotokleber schon wegnehmen!“
Äm: Streckt die Zunge raus und prustet spucke- und geräuschvoll.
Frau G.: „Äm! Ich will das nicht, schau, jetzt hat es Spucke auf dem Foto! Ich will nicht dass du spuckst!“
Äm: „Ich habe nicht gespucket, ich habe…“ streckt die Zunge raus und prustet spucke- und geräuschvoll.
Frau G.: „Dann sollst du eben nicht…“ streckt die Zunge raus und prustet spucke- und geräuschvoll.
Äm: „Du machst ja auch…“ streckt die Zunge raus und prustet spucke- und geräuschvoll.
Da sehen Sie mal, wie ich hier behandelt werde!
Adventsbloggen im Jahre 2012:
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21. Dezember – In Kinderschuhen hat es Platz
In Kinderschuhen hat ja Vieles Platz, zum Beispiel die Schuld für dilettantisch eingepackte Geschenke. Dabei muss ja nicht mal wortwörtlich gelogen werden, es reicht, den Beschenkten nach der Übergabe bedeutungsvoll anzusehen, dabei mit leichter Kopfbewegung auf eines der Kinder zu deuten, leicht ratlos mit den Schultern zu zucken und zu sagen „Sie helfen ja so gern, die lieben Kleinen.“, sehr simpel und völlig flunkerfrei. Wieso ich zu derartigen Mitteln greifen muss, fragen Sie sich? Weil Menschen, die offensichtlich professionell fremdverpackte Geschenke überreichen, Lieblosigkeit vorgeworfen wird, ja, weil sie geächtet werden. Und meine Begabung für das Einpacken zu verschenkender Objekte, und sei es auch nur ein Buch, ist derart minimal, dass ich auch bei der Übergabe von Eigenkreationen mit Lieblosigkeitsvorwürfen rechnen müsste, gäbe es nicht die Möglichkeit der Schuldzuweisung gen Kinder. Die Vorstellung kinderhandverpackter Geschenke finden ja dann alle fürchterlich süss und fürchterlich lieb. Dabei kann ich nicht das Geringste dafür, dass meine Geschenkkreationen aussehen, als wären sie von einem motorisch retardierten Jungschmipansen eingewickelt worden.
Es beginnt schon beim Trennen der gewünschten Papiergrösse von der Rolle. Ich tue solche Dinge gerne mit Sorgfalt und geraden Linien. Das wird einem aber reichlich schwer gemacht, wenn sich die Materie ständig völlig selbständig wieder zusammenrollt. Aufrollen – 1cm Schnitt – zugerollt – aufrollen – 1cm Schnitt – zugerollt – So kann ich nicht massvoll arbeiten!
Hernach kommt das Problem, die zu verpackenden Objekte möglichst parallel zu den Seitenrändern (Ja, ich verschenke meistens Bücher.) aufs Papier zu legen. Das fiele ungleich einfacher, wenn man die Musterung auf der Papiervorderseite zur Orientierung benutzen könnte, aber die Papierrückseite wird im allgemeinen als deutlich weniger dekorativ wahrgenommen, als die Vorderseite, da sind Minuspunkte garantiert.
Wären dann obengenannte Punkte erledigt, folgt die Sache mit dem Klebeband, die, müsste man sich nur auf das Klebeband alleine konzentrieren, gar nicht so kompliziert wäre, aber so einfach ist es nicht: Gehen wir mal davon aus, dass das schliessende Falten der gegenüberliegen hervorstehenden Papierflügel über dem Geschenk zu akzeptablem Resultat geklappt hat und ich per leichtem Druck mit Zeige- und Ringfinger meiner linken Hand das Papier fixiere, während ich mit der rechten Hand versuche ein adäquat grosses Stück Klebestreifen von der Rolle zu trennen. Das ist nicht einfach für eine Grobmotorikerin wie ich es bin, das können Sie mir glauben. Und wenn ich dann endlich ein passendes Stück habe, bemerke ich beim Versuch es aufzukleben, dass das Zeug seinen Zweck überhaupt nicht erfüllt, weil es fingerfettabdruckkontaminiert offensichtlich seine ganze Klebekraft verloren hat. Es braucht dann mindestens fünf weitere Stücke mit tiefenreinigender Wirkung, ehe ich überhaupt ein fettreduziertes Exemplar zur Verfügung habe. Will ich das erarbeitete Stück dann auftragen, vereinen sich die beiden Streifenenden zur Unbrauchbarkeit um den rechten Zeigefinger, der ebenfalls unbrauchbar wird, und nur durch beidhändigen Einsatz wieder befreit werden kann. Nach einigen weiteren Versuchen gelingt es dann vielleicht so ein Klebestreifenstück adrett anzubringen, nur um zu bemerken, dass einer der Fehlversuche an ungünstiger Stelle auf dem Einwickelpapier klebengeblieben und nicht mehr ohne erhebliche ästhetische Verluste zu trennen ist.
Nun gut, denke ich dann, ich kann ja versuchen das Geschenkband so anzubringen, dass das Malheur überdeckt wird, rolle eine als passend eingeschätzte Menge Band ab und wickle. Ich war allerdings schon immer schlecht, was Schätzungen anbelangt, ich kann die Enden knapp um das verpackte Objekt knoten, gänzlich ohne Spielraum für eine nette Schlaufe oder Zapfenzieherlocken. Ich durchschneide das Band also und werfe es schweren Herzens weg, derartige Verschwendung mag ich nicht, ehrlich, aber für Schönheit musste die Umwelt schon öfter leiden. Ich rolle also mehr als die als passend eingeschätzte Menge Geschenkband ab und wickle erneut. Diesmal wickle ich sehr lange und tatsächlich so, dass das obengenannte Malheur und auch das beim Abschneiden des ersten Geschenkbands entstandene kleine Loch fast nicht mehr zu sehen ist. Eigentlich ist auch sonst nicht mehr viel zu sehen, aber ein neuerliche Verschwendung zu Gunsten er Ästhetik kann ich schlicht nicht erneut hinnehmen.
Ich reiche das Geschenk an die Kinder weiter, mit der Bitte mit Filzern irgendwas aufzumalen, nicht dass sie mich am Ende, wenn der Beschenkte sie nach meinen nonverbalen Andeutungen fragt, ob sie das gemacht haben, noch verraten.
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