Noch 157 Tage bis zur Abreise. Das ist ja noch massig Zeit, könnte man denken, aber tatsächlich haben wir noch einige Baustellen zu schliessen, bevor wir uns erneut auf (fast) Vierteljahresreise machen können.
Baustelle 1: Der Gefährt(e)
Wir arbeiten an einem partiell neuen, optimierten Ausbau, beziehungsweise, eigentlich ist der schon angefertigt, leider mussten wir nach einer Testsitzung im Gefährteninnern feststellen, dass wir vergessen haben mit einzubeziehen, dass es von Vorteil wäre, wenn sich die Türe trotz Ausbau weiterhin von innen öffnen liesse, gegen das Fallengefühl und so, Sie verstehen.
Ausserdem haben wir an der Dachverkleidung einige Schimmelstellen gefunden und müssen also das Dach innerlich gänzlich neu auskleiden. Weiter fehlt dem Gefährten hier und da etwas Gemütsschnickschnack und Wohlfühlschischi. Von äusserlichen Veränderung sehen wir, trotz kurzer entsprechender Gedankenstreifung, ab, gerade das unauffällige, weisse Antlitz eines Lieferwagens hat und auf der letzten Reise einige ausserordentliche Übernachtungsmöglichkeiten eröffnet.
Baustelle 2: Die Wohnung
Um unsere Reisekasse zu füttern würden wir gerne unsere Wohnung untervermieten. Wer also gerne einen Sommer in Bern verbringen möchte, melde sich! Wir bieten 3,5 von 4,5 Zimmern, einen riesigen Garten, direkt am Waldrand (Mit etwas Glück sieht man morgens Rehe im Garten äsen. Ehrenwort!), mit zwei Balkonen und einer Terrasse, 10 Busminuten vom Hauptbahnhof entfernt (in Stosszeiten fährt er alle 6 Minuten), eine Fussminute von der Aaare (Fluss) entfernt, die hier zahlreiche Bademöglichkeiten bietet und über einen Tunnel verfügt, der fünf Minuten Marschzeit mit 15 Minuten Schwimmzeit belohnt und für den Viele sogar längere Anfahrtswege in Kauf nehmen. Bei Interesse und ausgiebigerem Informationsbedürfnis schrieben Sie an: gminggmangg@gmail.com
Baustelle 3: Die Arbeit
Uns wurde zwar unbezahlter Urlaub zugesprochen, aber als Lehrer und Klassenverantwortliche tut man sich keinen Gefallen, wenn man der Vertretung gänzlich freie Hand und unter Umständen Themen bearbeiten lässt, die für später vorgesehen sind. Deswegen bereite ich den Unterricht für die 7 Wochen meiner Abwesenheit so gut als möglich vor. Ausserdem fallen auf Ende Schuljahr Gespräche, Zeugnisse und diverse Berichte an, die alle relativ viel Zeit beanspruchen.
Baustelle 4: Äm-Gesundheit
Äm war immer schon relativ oft und oftmals unter seltsamen Umständen und mir untypischen Symptomen kranke, aber seit Jahresbeginn hat diese Neigung zu schier unerträglicher Intensität zugenommen, ihr Immunsystem scheint derart geschwächt, dass sie jeden Infekt nimmt, der ihr so begegnet. Wir verzeichnen 1x unerklärlich hohe Entzündungswerte mit Fieber, 1x Mittelohrenentzündung, 1x Ringelröteln und 1x fiebriges Grippen in den letzten 5 (fünf!) Wochen. Wenn sie bis im Juli nicht nachhaltig gesünder wird, werden wir die Reise um mindestens zwei Jahre verschieben müssen.
Baustelle 5: Der Welpe
Bis in 157 Tagen möchten wir einen einigermassen erzogenen Hund herantrainiert haben. Ich denke, dass wir uns da auf bestem Wege befinden, die wichtigsten Kommandos kennt sie, die Charlotte, jetzt arbeiten wir noch an der unbändigen, überschwänglichen Freude, beziehungsweise den zahnlastigen Freudebekundungen, wenn Menschen (es spielt keine Rolle wie bekannt oder fremd) ihr ihre Aufmerksamkeit widmen. Das Wort „Nein.“ Ist hier jedenfalls oft in Gebrauch, auch wenn sich der Welpe grösstenteils sehr bemüht, unter besonders strengem Blick vor lauter Beflissenheit gleich das ganze Repertoire potentiell erwünschten Verhaltens präsentiert und dabei zwischen Sitz, Platz und Pfote rotiert, bis wir Einhalt gebieten.
Baustelle 6: Die Ukraine
Ich möchte nach Odessa fahren und das ziemlich unbedingt, aber die Lage in der Ukraine ist momentan nicht nur entspannt, besonders in den Städten und mit kleinen Kindern möchte ich mich dann doch nicht in all zu konfliktgeladene Gebiete begeben. Ich wünsche mir also Entspannung für die Ukraine und, wenn wir schon dabei sind, auch gleich für den Rest der Welt. Danke.