SmdSd – neueste Erkenntnisse


Aufgrund zahlreicher Zuschriften und Kommentare mit implizierten Aufforderungen zur Durchführung von Langzeitstudien und genauerer Betrachtung des Krankheitsverlaufs in Bezug auf die von mir geschilderte Symptomatik bei Schlafmangeldelirischer Stilldemenz, habe ich weitere relevante Recherchen durchgeführt, Betroffene und Angehörige befragt, um Ihnen, werte Leser, hiermit mit einem umfangreicheren Krankheitsbild dienen zu können. Forschungen haben ergeben, dass die Bezeichnung Stilldemenz durchaus hinterfragt werden muss, zumal auch Nicht-Stillende und ihre Partner Anzeichen erheblicher Auffälligkeiten zeigen und das Krankheitsbild also vielmehr auch in den Zusammenhang mit Elternschaft gestellt werden muss. Sehen Sie mir nach, dass ich die Bezeichnung so beibehalte, obwohl ich mir dieser Tatsache durchaus bewusst bin.

Schlafmangeldelirische Stilldemenz (SmdSd)

1. Definition

Die Schlafmangeldelirische Stilldemenz (lat. insomnia delirium lactosia demens) ist eine durch Elternschaft und/oder Stillen hervorgerufene hoch ansteckende, weltweit verbreitete Infektionskrankheit, die vor allem Personen im reproduktionsfähigen Alter betrifft. Sie zeichnet sich durch tiefgreifenden Wesensveränderungen, sowie Störungen der Wahrnehmung und Handlungsfähigkeit aus. Frauen sind deutlich schwerer betroffen als Männer, die nicht selten nur vom sogenannten Schattensyndrom betroffen sind.

2. Ursachen/Ansteckung

Zur Infektion kommt es bei weiblichen Betroffenen bei der Befruchtung einer Eizelle, wobei es meist erst 4-6 Wochen und einen positiven Schwangerschaftstest später zum Ausbruch der Krankheit kommt. Neusten Studien zufolge sind nicht selten auch Männer betroffen, allerdings meist mit deutlich milderem Verlauf, späterer Infektion (meist zum Zeitpunkt der Geburt) und massiv kürzerer Inkubationszeit.

3. Symptome

3.1. Dyskalkulie

SmdSd-Betroffene bekunden plötzlich Mühe bei elementarsten mathematischen Überlegungen wie beispielsweise der Eins-zu-Eins-Zuordnung oder der Addition einstelliger Beträge.

Fallbeispiel: Frau G. X. soll für fünf Personen Teller füllen und informiert sich vorher darüber, dass zwei Personen Vegetarisches bestellen. Beim Herausnehmen der Teller rechnet sie laut vor: „Also: wir sind fünf Personen und zwei wollen Vegetarisch, das macht sieben Teller.“

3.2. Konzentrationsstörungen

Betroffene wirken schusselig und vergesslich. So vergessen sie oft mitten im Satz was sie sagen wollten, oder wiederholen sich, in der Annahme, dass sie Gesagtes zum ersten mal formulieren.

3.3. Legasthenie

Betroffene zeigen Auffälligkeiten beim Lesen, insbesondere aber bei der schriftlichen Produktion. In beiden Fällen werden Wörter wiederholt verdreht oder gänzlich falsch gelesen oder geschrieben, ohne, dass den Betroffenen die dadurch entstandene Unsinnigkeit auffällt.

Fallbeispiel 1: Frau G. X. liest in der Überschrift von Skandal und aktive Streberhilfe neben Kindergärten, entsetzt sich zwar ob dem unter Mobbingverdacht stehenden Wort „Streber“, findet aber Aktivismus insgesamt begrüssenswert und wird sich ihres Irrtums erst im Zusammenhang mit den Organisationsnamen wie Dignitas und Exit klar.

Fallbeispiel 2: Frau G. X. schreibt: „Meine Eltern wurden erst einmal Grosseltern, weil wir die einzigen sind, die Ekel produzieren.“

3.4. Exhibitionistische Züge

Betroffene neigen zu Entblössungen und müssen wiederholt darauf hingewiesen werden, dass gewisse Körperpartien in der Öffentlichkeit mit Vorteil eher bedeckt zu halten sind.

Fallbeispiel 1: Frau G. X. kann gerade noch so eben davon abgehalten werden einseitig barbusig das Haus zu verlassen.

Fallbeispiel 2: Frau G. X. reagiert auf kindliche Unmutsbekundungen, oder ähnlich anmutende Geräusche wie Türquietschen, wiederholt mit hochziehen des T-Shirts und Entblössen der Brust.

3.5. Unangepasste Verhaltensweisen in sozialen Situationen

Betroffene reagieren auf bestimmte soziale Stimuli mit stereotypen Verhaltensmustern, die sie nur schwer adäquat zu modulieren vermögen.

Fallbeispiel 1: Frau G. X. reagiert auf kindliche Unmutsbekundungen oder ähnlich anmutende Geräusche wie Türquietschen wiederholt mit schaukelnden und wippenden Bewegungen aus Knien und Hüften, unabhängig davon ob das jammernde Kind eins der ihrigen ist oder sich in unmittelbarer Nähe befindet.

Fallbeispiel 2: Frau G. X. reagiert auf kindliche Unmutsbekundungen, oder ähnlich anmutende Geräusche wie Türquietschen, wiederholt mit hochziehen des T-Shirts und Entblössen der Brust, unabhängig davon ob das jammernde Kind eins der ihrigen ist oder sich in unmittelbarer Nähe befindet.

3.6. Konzentrationsstörungen

Betroffene wirken schusselig und vergesslich. So vergessen oft mitten im Satz was sie sagen wollten, oder wiederholen sich, in der Annahme, dass sie Gesagtes zum ersten mal formulieren.

3.7. Wortfindungsstörungen

Betroffene neigen dazu Wörter und Namen zu verwechseln, auszulassen oder völlig kontextfern einzusetzen.

Fallbeispiel: Frau G. X. zählt regelmässig 3-4 Namen auf um schlussendlich den richtigen, den ihrer Tochter, zu nennen. (Ebendies geschieht ihr auch in Bezug auf andere Nomen, z.B. von Bahnhof über Schublade zum eigentlich gemeinten Balkon).

3.8. Schwierigkeiten beim zeitlichen, räumlichen und logischen Strukturieren von Handlungsabläufen

Betroffene neigen dazu wichtige Zwischenschritte in Handlungsabläufen zu vergessen, sie in die falsche Reihenfolge zu setzen oder handeln gar gänzlich unlogisch.

Fallbeispiel 1: Frau G. X. stellt den vollen Wasserkrug mit Öffnung gen unten in den Geschirrschrank.

Fallbeispiel 2: Frau G. X. unterlässt beim Kochen regelmässig das Anschalten der Herdplatten, oder schaltet sie wieder aus, in der Annahme sie noch nicht angeschaltet zu haben und umgekehrt und mehrmals. Es resultieren lange Garzeiten und hungergeplagte Gäste.

Fallbeispiel 3: Frau G. X. steht vor dem Kellerabteil mit Vorhängeschloss und drückt den Knopf des Autofernbedienungsschlüssels, sie wiederholt diesen Vorgang einige Minuten lang.

3.9. Häufiges Verlegen von Objekten und problematisches Suchverhalten

Bedingt durch obern erwähnte Konzentrationsschwierigkeiten, neigen Betroffene dazu Objekte zu unbewusst mitzunehmen oder abzulegen und dies sofort wieder zu vergessen. Erschwerend kann hinzukommen, wenn sich Betroffene dieses Symptoms bewusst und entsprechend auf Ordnung bedacht sind, aber auch dies binnen Sekunden sofort wieder vergessen und bei anschliessender Suche die ordnungstechnisch logischsten Orte vernachlässigen, in der Annahme, da erst gar nicht suchen zu müssen.

Fallbeispiel 1: Über zwei Tage sucht Frau G. X. das portable Element des Babyphons, um es schliesslich in der dafür vorgesehenen Schublade zu finden.

Aufruf an Herrn Gminggmangg die Angehörigen: Sie helfen den SmdSd-Betroffenen nicht, wenn sie sich daraus einen Witz machen und demonstrativ im Kühlschrank nach den Kindern suchen.

Fallbeispiel 2: Frau G. X. findet im Backofen einen offensichtlich fehldeponierten, jetzt ungeniessbaren Käse.

Aufruf an Herrn Gminggmangg die Angehörigen: Sie helfen den SmdSd-Betroffenen nicht, wenn sie sich daraus einen Witz machen und demonstrativ Anstalten machen, volle Windeln im Küchenschrank zu deponieren.

3.10. Identitätsdiffusion

Die tiefgreifend veränderte Wahrnehmung, mit der sich Betroffene konfrontiert sehen, kann zu Identitätsdiffusionen und der Vermischung eigener und fremder Eigenschaften und Erlebnisse führen.

Fallbeispiel 1: Frau G. X. am Telefon mit einer potentiellen Arbeitgeberin: „Guten Tag Frau Gminggmangg, hier ist Frau NamederpotentiellenArbeitgeberin.“

3.11. Rückfall in die belebt animistische Phase (siehe Piaget)

Betroffene neigen dazu unbelebte Gegenstände als belebt wahrzunehmen und entsprechend zu behandeln oder gar zu bemuttern.

Fallbeispiel 1: Frau G. X reagiert auf den lautstark pfeifenden Wasserkocher mit dem Zuruf: „Jaha, mein Schätzchen, ich komme gleich!“

Fallbeispiel 2: Frau G. X reagiert wiederholt mit schaukelnden und wippenden Bewegungen aus Knien und Hüften, um das lärmende Mobiltelefon zu beruhigen.

3.12. Konzentrationsstörungen

Betroffene wirken schusselig und vergesslich. So vergessen sie oft mitten im Satz was sie sagen wollten, oder wiederholen sich, in der Annahme, dass sie Gesagtes zum ersten mal formulieren.

4. Verlauf/Rekonvaleszenz

Nach der Infektion und der (bei weiblichen Betroffenen) durchschnittlich 4-6 Wochen dauernden Inkubationszeit, erreicht das Syndrom mit seinem Ausbruch sofort seine gravierendste Wirkung, um nach zwei bis drei Jahren an nach und nach an Intensität zu verlieren. Eine Langzeitprognose des SmdSds ist aufgrund der Tatsache, dass die Übergänge in senile Bettflucht und Altersdemenz fliessend sind, nur schwer zu erstellen.

5. Therapie

Noch existiert keine spezifische Therapie, durch gezielt eingesetzte Ordnungssysteme und  gedächtnisstützende Massnahmen kann aber der Leidensdruck Betroffener erheblich gemildert werden.

6. Prävention

Darüber lesen Sie besser hier.

12 Kommentare

Eingeordnet unter Elternsein, Frage, Schwangerschaft

12 Antworten zu “SmdSd – neueste Erkenntnisse

  1. Als Nichtbetroffene erlaube ich mir, einfach nur zu wiehern.! (Und frage mich insgeheim, wie ich als Nichtbetroffene all diese Symptome rechtfertigen soll – am besten wohl einfach mal wieder mit meinem Beruf).
    Ich werde diesen Artikel übrigens an eine wirklich Betroffene weiterleiten, wenn ich darf (an die Person, von der ich Dir noch ein Phantombild schulde ;-) )

  2. Anmerkung einer Betroffenen für die ersten Langzeitstudien: Nach den oben erwähnten zwei bis drei Jahren, in denen die Symptome sich allmählich abschwächen und der Patient sich bereits auf dem Weg in die vollkommene Genesung glaubt, kann nach frühestens zehn Jahren ein Rückfall erfolgen in die artverwandte Pubertierendenelterndemenz. Obwohl der Nachwuchs nun in der Lage ist, die Nahrungsaufnahme ohne elterliche Hilfe zu bewältigen, treten immer noch gelegentliche Fälle von Schlafmangel auf sowohl externer Indikation (nächtliche Taxifahrten, nächtliches Liebeskummer-Trösten,..) als auch interner Indikation (nächtliches sich-Sorgen-machen wobei die Bandbreite der Ursachen gegen Unendlich strebt). Es wird davon ausgegangen, dass diese Phase direkt in die bereits erwähnte Altersdemenz übergeht, wobei auch ein Zwischenstadium der Großelterlichen Schlafmangeldemenz denkbar ist, die allerdings von ersterer nicht immer genau abgrenzbar ist.

  3. Punkt 4 kann ich leider nicht bestätigen. Als Betroffene muss ich anmerken, dass auch deutlich längere Verläufe möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich sind. Und als Betroffene muss ich auch anmerken, dass deutlich längere Verläufe möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich sind.

  4. Mal wieder Tränen gelacht. Danke dafür!!

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