Ich habe gebacken. Jetzt hasse ich alles. Das ist immer so, wenn ich backe. Ich starte mit dem Elan und der Motivation von Dreijährigen beim Ostereiersuchen, verliere ¾ der Kraft bereits bei der Arbeitsplatzorganisation und Ablaufstrukturierung und möchte spätestens nach ¼ der eigentlichen Produktionsphase alles in die Tonne werfen und mich in Embrionalstellung in eine Ecke falten. Der Leistungsabfall ist jeweils auch relativ schön an den Produkten zu erkennen, zum Vergleich habe ich hier ein Bild vom ersten und von einem der diversen Plätzchenexemplare, die nach Ablauf des ersten Viertels der Produktionsphase entstanden sind.
Besondere Freuden bereiten diese Unterfangen auch Herrn G., der mich dann in der Backpostapokalypse wiederfindet, mehlverstaubt, die Haare Instantrastas aus Marmelade und Puderzucker, Butterpapier am Hintern und Eierschalen in den Hosentaschen, unter dem Tisch sitzend in die Leere blickend, wirres Zeug murmelnd. Meist hilft dann ein Stück Käse und 17 Stunden Schlaf. Letzteres hatte ich jetzt aber noch nicht. Darum hasse ich jetzt alles.
Ich habe gebacken.